Liebe Kinder, der Onkel Karl hat Euch etwas mitgebracht. Nämlich sich selbst, als schlechtes Beispiel dafür das Alkohol und die Tabletten aus Muttis Arzneischrank für suboptimale Zustände sorgen können.
Und da es beim lieben Karlchen im Wohnzimmer auch gern mal schneit fliegt er dann übers Dach und weit übers Ziel hinaus. Dort kräht er dann seine Kunde vom Virus. Sein Lieblingslied, das er nicht müde wird zu intonieren. Es hält ihn am Leben. Es hat ihn herausgeholt aus den viel zu vielen einsamen Nächten.
Der Virus ist das Elixier, sein Schatz der ihm um den Hals hängt und dessen Last schon längst die Kontrolle über sein Bewusstsein übernommen hat. Er wurde aufgrund seiner Disposition für die Rolle gecastet und als nahezu perfekt ausgewählt. Ein abgehalfteter apokalyptischer Reiter, ein Don Quijote ohne Sancho, der ihm flüstern würde das die Windmühlen keine Riesen sind. Aber auch das würde verhallen, denn der Verlockung von scheinbarer Macht erlegen, hofiert und beschimpft, geboostert und geimpft ist er Opfer und Täter in personalunion.
Er ist ein Feuertyp, das verrät uns sein Gesicht – er brennt für seine Mission und verbrennt sich dabei selbst. Er hat eine starke mentale Kraft, die jedoch durch den chronischen Mangel an Yin Energie nicht aus sich selbst genährt wird. Stattdessen wird das Feuer durch steten Nachschub an Tonika verschiedenster Art aufrecht erhalten. In der Folge erscheint Trockenheit, geistige Dürre und chronische Erschöpfung. Einbahnstraßendenken, Halstarrigkeit, Flexibiltät gleich Fehlanzeige.
Aber in seiner Mission , ähnlich eines Priesters der Inqisition, dürstet sein Pseudo-Ich nach immer mehr von der Droge der Aufmerksamkeit. Ständig brauchts neues Brennmaterial für den inneren Scheiterhaufen.
Endlich ist man jemand, im Lichte der Öffentlichkeit badet er in Energie, hängt am Tropf und verbleibt in toter Leere. Dieses Nichts nicht aushalten zu können, führt stets zu triebhafter Unruhe und Aktivismus. Die Leberenergie kommt nicht zur Ruhe und braucht stets neue Reize, welche die innere Auszehrung noch beschleunigen.
Wird solch ein Feuer entfacht, lässt es sich nicht einfach so löschen. Hier ist Ruhe und Reduktion die Therapie. Langsame Kohlehydrate wie Naturreis mit viel Wasser gekocht, sorgt mit seiner kühlenden Energie für Beruhigung und frisches Kühlwasser. Knackiges Gemüse – damit er was zum beißen hat. Ansonsten tuts auch ein Beißring. Wurzelgemüsesuppen für die Erdung und gut verträgliche Eiweiße die nicht das Hirn in permanente Nebelschwaden hüllen. Moderate Bewegung – da ist er mit Wing Tsun schon gut dabei – hilfreich für ein Bewusstsein für die eigenen Grenzen und um in Kontakt zu tiefsitzender Wut und Selbsthass zu kommen um diese entsprechend zu kanalsieren.
Für den wahren Schüler ist jeder ein Lehrer und somit können wir anhand dieses Mitmenschen als Anschauungsmaterial auch mitfühlend unsere eigenen Konzepte erkennen.
Wir alle haben keinen bis wenig Kontakt zu unsere Muttererde und sind vielleicht noch nie damit in Berührung gekommen, ahnen davon noch nicht einmal etwas.
Das Yin zulassen, Eintauchen ins Unbekannte. Hingabe an die ureigenste innere Stille des Nichttuns – dann erscheint der neue Tag ohne das unser Leben als eine ständige Wiederholung daherkommt und wir blindlings den vorgegebenen und abgelutschten Pseudolebenskonzepten Folge leisten müssen. Ich wünsche uns allen, das wir uns immer tiefer auf das Urtrauen in uns einlassen.
Mögen alle Wesen Befreiung erfahren, auch der „Gesundheitsminister“.